Die Realschule ist eine Schule der Sekundarstufe I und vermittelt eine erweiterte schulische Bildung. Die Realschule umfasst die Klassen 5 bis 10. Nach der 10. Klasse kann der Realschulabschluss erworben werden, ein mittlerer Schulabschluss.
Meist bilden die Klassen 5 und 6 die Einführungsstufe in der Realschule.
Ab Klasse 7 kann dann ein Wahlpflichtfach oder Wahlpflichtbereich gewählt werden. Hier können sich die Schüler / Schülerinnen dann schon frühzeitig spezialisieren und ihren Neigungen entsprechend die Schullaufbahn gestalten.
An den meisten Realschulen kann ab Klasse 9 der Hauptschulabschluss erworben werden (die unterschiedlichen Bezeichnungen findest Du unter den jeweiligen Rubriken der Bundesländer).
Nach Klasse 10 wird dann der Realschulabschluss / der mittlere Schulabschluss erworben. Die jeweiligen Voraussetzungen der Bundesländer für den Realschulabschluss und die Prüfungsmodalitäten findest Du unter den Rubriken der Bundesländer für die Realschule.
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Abschaffung der Realschule?
Zusammen mit der Hauptschule verringert sich die Zahl der Realschulen in Deutschland immer mehr. Viele Bundesländer gehen dazu über die Realschulen mit den Hauptschulen zu vereinen. Aus diesen Schulgemeinschaften werden dann je nach Bundesland neue Schulformen gebildet. In Berlin gibt es zum Beispiel die Integrierte Sekundarschule, in Thüringen die Regelschule, in Hamburg die Stadtteilschule, in Schleswig-Holstein die Gemeinschaftsschule etc.
Nur in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und dem Saarland gibt es noch die Realschule. Obwohl es in Nordrhein-Westfalen die Realschule noch gibt, möchte auch hier die Landesregierung die Sekundarschulen einführen. Denn neue Realschulen und Hauptschulen werden auch in Nordrhein-Westfalen nicht mehr gegründet.
Der Trend zur Zusammenführung der beiden Schularten entspricht allerdings nicht dem Wunsch der meisten Eltern. Die Realschule ist eine anerkannte Schulart, mit der die Eltern, Schüler und Lehrer keine Probleme haben.
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Dagegen befürchten viele Eltern und Lehrer, dass die Zusammenführung von Realschulen mit den Hauptschulen das Leistungsniveau an den Schulen senkt, und somit die Ausbildung darunter leidet. Wenn dann nur eine Binnendifferenzierung innerhalb der Klassengemeinschaft erfolgt und keine äußere Differenzierung, dann kann das schnell zu Problemen führen.
Durch die Zusammenfassung der beiden Schularten sind an den neuen Schulen dann Schüler mit extrem unterschiedlichem Leistungsniveau. Dorthin gehen die Schüler an der Grenze zum sonderpädagogischen Förderbedarf genauso wie Schüler, die eine Gymnasialempfehlung bekommen haben. Das stellt auch das Lehrpersonal vor ganz neue Herausforderungen. In so einer unterschiedlichen Klassengemeinschaft auf jedes Kind einzeln eingehen zu können ist schlicht unmöglich.
Nach der Realschule – wie geht es weiter
Zuwachs an den Privatschulen
Die Klassenstärke, die Leistungsheterogenität der Schüler – es gibt vieles was Eltern aktuell am Schulsystem bemängeln. Privatschulen versuchen diesen Mangel auszugleichen und gewinnen auf diese Weise neue Schüler.
Das Statistische Bundesamt verzeichnet jährlich eine Zunahme an Privatschülern. Private Realschulen werden gegründet, weil viele Eltern ihre Kinder nicht auf die Gemeinschaftsschule schicken wollen.
Ob der Trend zur Zusammenfassung der Realschule mit der Hauptschule weitergeführt wird, oder ob sich der Widerstand der Eltern durchsetzt, bleibt abzuwarten.