Mit einer internationalen Schule verbinden die meisten unter uns exzellente Sprachkenntnisse der Absolventen. Aber macht das alleine den Unterschied zu einer „normalen“ Schule aus? Reicht das aus, um eine internationale Schule zu beschreiben? Um den Internationalen Schulen gerecht zu werden muss man weiter ausholen…
Ursprünglich gegründet wurden internationale Schulen, weil Diplomaten oder ausländische Manager eine englischsprachige Schule für ihre Kinder suchten. Weil das Konzept dann auch die inländischen Eltern überzeugt hat, kamen im Laufe der Zeit dann viele deutsche Schüler/innen hinzu. Mittlerweile sind die internationalen Schulen sehr gut belegt.
Aufgrund der Unterrichtssprache Englisch ist es sinnvoll eine internationale Schule von Beginn an zu besuchen. Wenn Du Dir also Gedanken machst, ob Dein Kind auf eine internationale Schule gehen soll, dann solltest Du spätestens den Zeitpunkt um den Übertritt ins Auge fassen.
Ansonsten muss Dein Kind sprachlich einiges nachholen. Aber auch das ist in den meisten Internationalen Schulen kein Problem. Mit Lernunterstützungs- und Sprachprogrammen findet sich Dein Kind nach einer Eingewöhnungsphase auch in späteren Jahren gut zurecht.
Durch die internationale Ausrichtung präsentieren sich die internationalen Schulen sehr weltoffen. Vielfalt und Internationalität sind Kernpunkte, die diese Schulen kennzeichnen. Darüber hinaus bieten die Internationalen Schulen auch sämtliche Vorteile einer Privatschule.
Das International Baccalaureate
Die allermeisten internationalen Schulen bieten als Schulabschluss das International Baccalaureate an. Das IB ist eine Hochschulzugangsberechtigung in vielen Ländern weltweit. Unter bestimmten Voraussetzungen gilt das International Baccalaureate auch in Deutschland als Zulassung zur Universität. Welche Voraussetzungen das sind, das kannst Du unter folgendem Link zur Kultusministerkonferenz nachlesen.
Laut der IB Organisation bieten mehr als 5000 Schulen weltweit Programme des IB an. Vor einigen Jahren war das International Baccalaureate nur auf Privatschulen zu erwerben. Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit an einigen staatlichen Schulen in Deutschland das IB neben dem Abitur zu erwerben.
Ziel des IB Programms ist es die Schüler/innen dahingehend auszubilden, dass Sie ein interkulturelles Verständnis entwickeln und respektvoll mit anderen Positionen bzw. Ansichten umgehen.
Eine internationale Denkweise wird allein schon dadurch gefördert, dass viele unterschiedliche Nationalitäten in einer Klassengemeinschaft zusammen unterrichtet werden. Wenn Nationalitäten wie zum Beispiel Litauen, Japan, Israel und Peru gemeinsam unterrichtet werden, dann ist das an einer internationalen Schule ganz normal.
Die Schüler/innen einer internationalen Schule lernen im normalen Unterricht die unterschiedlichen Kulturen und auch Denkweisen kennen und zu akzeptieren. Positiver Nebeneffekt einer internationalen Schule ist, dass die Unterrichtssprache Englisch ist. Englisch wird sozusagen ganz nebenbei fließend gelernt.
Um ein International Baccalaureate anbieten zu können muss eine (internationale) Schule dafür autorisiert sein.
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Die Programme des IB
1968 wurde das International Baccalaureate Diploma Programme erstmalig angeboten. Danach folgten weitere Programme, die für jüngere Kinder entwickelt wurden.
Folgende Programme können von einer internationalen Schule angeboten werden:
- PYP – Primary Years Programme – Alter: 3-12 Jahre
- MYP – Middle Years Programme – Alter: 11-16 Jahre
- DP – Diploma Programme – Alter: 16-19 Jahre
- CP – Career-related Programme – Alter: 16-19 Jahre
Das Diploma Programme
Um das IB mit dem Diploma Programme abzuschließen, musst Du 6 Fächergruppen belegen und 3 sogenannte core elements besuchen.
Die 6 Fächergruppen des Diploma Programmes umfassen:
- Studies in language and literature
- Language acquisition
- Individuals and societies
- Sciences
- Mathematics
- The arts
Von jeder Fächergruppe musst Du ein Fach belegen. Eine Ausnahme bildet die Gruppe the arts. Du hast die Möglichkeit anstatt der Fächergruppe the arts ein anderes Fach zu belegen. Auswählen kannst Du unter den Fächergruppen sciences, individuals and societies, oder language. Das heißt Du belegst dann eine dieser Fächergruppen doppelt.
Drei der Fächer musst Du im higher level (HL) besuchen und die restlichen Fächer besuchst Du im standard level (SL).
Die core elements
Es gibt drei core elements im Diploma Programme, die Du alle drei belegen musst.
- Theorie of knowledge (Du musst eine Präsentation halten und ein Essay mit mindestens 1600 Wörtern schreiben)
- The extended essay (Du schreibst eine Forschungsarbeit mit mindestens 4000 Wörtern. Deine Forschungsarbeit bezieht sich entweder auf ein Fach der oben genannten Fächergruppen, oder auf das Gebiet world studies)
- Creativity, activity, service (In CAS musst Du mindestens an einem Projekt teilnehmen. Auf der Webseite von Ibo.org sind Beispiele genannt, wie so ein Projekt aussehen kann)
Vorteile einer internationalen Schule
Der Unterricht ist in den meisten Fällen auf Englisch. Das heißt die Kinder wachsen mit Englisch auf und haben hinsichtlich der Sprache einen großen Vorteil im späteren Berufsleben.
Eltern und Schüler/innen sind allesamt sehr zufrieden mit ihrer jeweiligen Internationalen Schule. Man kann fast ausschließlich positive Erfahrungen hören. Die Kinder entwickeln sich dort zu starken und gereiften Persönlichkeiten.
Durch die vielen unterschiedlichen Nationalitäten wird Weltoffenheit, Vielfalt und Internationalität gelebt. Ein respektvoller Umgang mit anderen Meinungen und Kulturen wird gelehrt und auch gelebt. Deshalb hat Gewalt an einer internationalen Schule auch Seltenheitswert. Des Weiteren bauen Schüler/innen schon während der Schulzeit ein internationales Netzwerk auf, was in einer immer globaler agierenden Welt von großem Vorteil ist.
Nachteile einer internationalen Schule
Der Nachteil einer internationalen Schule ist, dass die meisten Kinder nur vorübergehend an der Schule sind, weil sie mit ihren Eltern wieder umziehen. Viele Eltern sind bei internationalen Unternehmen beschäftigt oder Diplomaten etc. Ein häufiger Ortswechsel ist daher üblich. Dadurch bleibt die Schülerschaft in einer internationalen Schule nicht konstant sondern ist von einem ständigen Wechsel gekennzeichnet.
Kinder, die länger bleiben oder deutsche Kinder, müssen sich dann oft auf einen neuen Freundeskreis einstellen. Das kann schwierig sein – gerade im Teenageralter. In den Abschlussklassen finden sich dann nur wenige der Schüler/innen, die auf dieser internationalen Schule in der ersten Klasse begonnen haben.
Trotzdem haben die meisten Schüler/innen einer Internationalen Schule einen festen Kern an Freund/innen. Generell gibt es einen sehr starken Zusammenhalt der Community. Auch bleiben die Kinder mit ihren Freund/innen in Kontakt, die in die Welt hinaus ziehen, wodurch sie ein weltweites Netzwerk an Freunden und Bekannten aufbauen.
Internationale Schulen in Deutschland
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Inka meint
Hallo, hat mein Kind nach Abschluss der 10. Klasse einen Realschulabschluss?
Schule in Deutschland meint
Hallo Jennifer
das hängt von der jeweiligen Schule ab. Meist orientieren sich die Privatschulen (und dazu gehören die Internationalen Schulen) an den Schulferien des jeweiligen Bundeslandes. Privatschulen haben aber die Möglichkeit andere Ferienzeiten einzuführen. Deshalb musst Du immer in der jeweiligen Privatschule nachfragen, wie die Ferienzeiten sind.
Alles Gute
Martina
Jennifer Droop meint
Sind die Ferien der internationalen Schulen abweichend zu anderen Schulen in der Umgebung?