Lasst uns über Mathe reden – ja, ich weiß, nicht unbedingt das Thema, bei dem die meisten Kinder vor Freude die Hände in die Luft werfen, oder? Aber, Mathematik muss nicht immer das große Fragezeichen sein! Es gibt durchaus Möglichkeiten wie Eltern ihre Kinder für Mathe begeistern können. Und dies auf spielerische und zugleich kluge Art und Weise.
Ich weiß genau, wie es ist, wenn man versucht, das seine Kids für Mathe zu begeistern. Manchmal fühlt es sich an, als würden wir gegen eine Mauer aus Zahlen kämpfen, oder? Denn, wer möchte schon stundenlang Zahlen anstarren, wenn draußen die Sonne scheint?
Aber keine Sorge, ich zeige Euch hier ein paar Tricks, die das Ganze ein bisschen weniger wie eine Herausforderung und mehr wie ein Abenteuer erscheinen lassen können. Mathe kann auch Spaß machen! Denn Mathematik ist nicht nur Rechnen und Formeln – man kann auch Rätsel daraus machen, die man gemeinsam lösen kann.
Praktische Anwendung in Alltagssituationen
Zeige deinem Kind, wie Mathematik in Alltagsaktivitäten eingebettet ist, sei es beim Kochen, Einkaufen oder Basteln. Ermutige es, einfache mathematische Probleme im täglichen Leben zu lösen.
Verwende Geschichten oder Beispiele aus dem wirklichen Leben, um mathematische Probleme zu erklären und sie in einen Kontext zu setzen, den dein Kind versteht und nachvollziehen kann.
Beispiel aus dem Alltag: Beim Einkaufen im Supermarkt kannst Du mathematische Konzepte wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division auf eine Weise erklären, die für dein Kind leicht zu verstehen ist.
Angenommen, du bist mit deinem Kind im Supermarkt und Ihr seht ein Regal mit Äpfeln. Du möchtest sechs Äpfel kaufen. Du erklärst deinem Kind, dass jeder Apfel 50 Cent kostet und fragst es: „Wenn wir sechs Äpfel kaufen, wie viel müssen wir insgesamt bezahlen?“
Durch die praktische Anwendung der Addition (6 Äpfel x 50 Cent pro Apfel) zeigt dieses Beispiel deinem Kind, wie mathematische Operationen im echten Leben angewendet werden. Ihr könnt auch andere Fragen diskutieren, wie: „Wenn wir zwei Äpfel weniger kaufen, wie viel würden wir dann bezahlen?“ Schon wendet ihr die Subtraktion an.
Während des Einkaufs könntest du auch über Multiplikation sprechen, zum Beispiel: „Wenn wir zwei Packungen mit je sechs Äpfeln kaufen, wie viele Äpfel haben wir dann insgesamt?“ Hierbei wendest du die Multiplikation (2 Packungen x 6 Äpfel pro Packung) im Alltag bei eurem Einkauf ganz selbstverständlich an. So versteht dann auch dein Kind, dass es im Alltag die mathematischen Regeln immer braucht.
Schließlich könntest du sogar Division anwenden, indem du sagst: „Wir haben 12 Äpfel gekauft und wollen sie unter vier Freunden aufteilen. Wie viele Äpfel bekommt jeder?“ Hier heißt die Rechnung dann (12 Äpfel ÷ 4 Freunde).
Indem du solche alltäglichen Situationen nutzt, um mathematische Konzepte zu erklären, hilfst du deinem Kind, die Abstraktheit der Mathematik zu überwinden und sie in einen Kontext zu setzen, den es leicht nachvollziehen kann. Dies kann dazu beitragen, dass du dein Kind für Mathe begeistern kannst und es Mathe als nützliches Werkzeug im Alltag begreift.
Spielen und Lernen kombinieren
Nutze Spiele und Spielzeuge, die mathematische Konzepte vermitteln, wie Bauklötze zum Zählen, Memory-Spiele für Addition und Subtraktion oder Brettspiele, die logisches Denken fördern. Zum Beispiel haben wir Eltern immer gerne Rummikub gespielt. Unsere Tochter wollte das unbedingt auch können und hat dann als 7 Jährige angefangen mit uns zu spielen. Anfangs noch mit mäßigem Erfolg. Aber sie wollte unbedingt mitspielen können und wurde dann auch immer besser. Und dies aus eigenem Antrieb heraus, weil sie in der Lage sein wollte ihre Eltern zu besiegen. Rummikub kann ich nur empfehlen, es ist ein tolles Spiel, um Zahlenverständnis und Logik zu trainieren.
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Positive Verstärkung und Belohnung
Lobe und belohne dein Kind, wenn es sich bemüht oder Fortschritte in Mathematik macht. Dies kann die Motivation steigern und das Selbstvertrauen stärken. Zum Beispiel kannst du dein Kind loben, wenn es sich besonders bemüht hat, eine schwierige Matheaufgabe zu lösen. Statt nur das Ergebnis zu loben, kannst du die Anstrengung und das Durchhaltevermögen deines Kindes betonen. Sag zum Beispiel: „Wow, ich bin so stolz auf dich, wie du dich angestrengt hast, um diese Aufgabe zu verstehen! Du hast wirklich hart gearbeitet, und das ist toll.“
Darüber hinaus könntest du ein Belohnungssystem einführen. Das kann beispielsweise so aussehen, dass dein Kind nach einer erfolgreichen Woche mit guten Anstrengungen oder Fortschritten in Mathe eine kleine Belohnung bekommt – sei es eine zusätzliche Geschichte vor dem Schlafengehen, gemeinsame Zeit für ein Hobby oder ein kleines Geschenk, das es sich gewünscht hat. Dadurch verbindet dein Kind positive Erfahrungen und Freude mit seinen mathematischen Bemühungen und wird ermutigt, weiterhin sein Bestes zu geben. Es ist wichtig, dass die Belohnungen angemessen sind und nicht unbedingt materieller Natur sein müssen – oft reicht schon ein Lob oder eine besondere Aktivität aus, um die Motivation zu steigern und das Selbstvertrauen zu stärken und somit auch das Kind für Mathe zu begeistern.
Für Mathe begeistern? Beziehe Technologie mit ein
Nutze interaktive Lern-Apps, Websites oder Videospiele, die mathematische Konzepte auf spielerische Weise vermitteln können und dabei unterhaltsam sind. Spielt dein Kind gerne auf dem Handy? Wahrscheinlich schon, wie eben die meisten Kinder. Dann verbinde einfach das Angenehme mit dem Nützlichen und installiere ein Logikspiel auf dem Handy. Es sollte natürlich ein Spiel sein, das auch deinem Kind gefällt. Die Auswahl ist riesig und ihr findet bestimmt ein Spiel, das ihr beide ideal findet.
Biete Unterstützung und sei geduldig
Biete Hilfe und Unterstützung an, wenn dein Kind Schwierigkeiten mit Mathematik hat und sich so gar nicht für Mathe begeistern will. Sei geduldig und erkläre Konzepte auf eine Weise, die dem individuellen Lernstil Deines Kindes entspricht. Zum Beispiel, wenn dein Kind Würfelgebäude so gar nicht verstehen kann und es eher ein visueller Typ ist, dann kannst du Bauklötze nehmen und das Würfelgebäude nachbauen. Dein Kind kann das Würfelgebäude dann nach und nach auseinandernehmen und wieder zusammensetzen. So kann es den Aufbau und die Struktur eines Würfelgebäudes besser verstehen.
Ermutige dein Kind zur kreativen Lösungsfindung
Lasse dein Kind kreative Lösungen für mathematische Probleme finden, anstatt nur auf eine konkrete Antwort hinzuarbeiten. Dies fördert das kritische Denken und die Problemlösungsfähigkeiten.
Angenommen, dein Kind hat Schwierigkeiten beim Verständnis von Bruchrechnungen in der Mathematik. Anstatt sich ausschließlich auf die Standardmethoden zu konzentrieren, kannst du gemeinsam mit deinem Kind eine praktische Anwendung für Brüche finden, die im täglichen Leben vorkommt.
Zum Beispiel wenn ihr zusammen eine Pizza backt. Hier kannst du anschließend, beim Pizza aufschneiden und Essen, die Gelegenheit nutzen deinem Kind das Prinzip des Bruchrechnens näher zu bringen.
Ihr könnt das Verhältnis zwischen ganzen Teilen und Bruchteilen diskutieren. Wenn ihr die Pizza in immer kleinere Teile schneidet, kann dein Kind die (Bruch-)Teile erkennen. Dein Kind könnte zum Beispiel erkennen, dass ein halbes Stück Pizza genauso viel ist wie zwei Viertelstücke. Auf diese Weise ermutigst du dein Kind, auch kreative Ansätze zu verwenden, um mathematische Konzepte in einem realen Szenario zu verstehen. Dies fördert das kritische Denken, die Problemlösungsfähigkeiten und die Anwendbarkeit von Mathematik im Alltag. Vielleicht lässt sich dein Kind dadurch ein wenig mehr für Mathe begeistern.
Interessante Mathe-Bücher und Geschichten
Integriere interessante Bücher über Mathematik oder Geschichten mit mathematischen Themen in die Leseroutine deines Kindes, um das Interesse zu wecken.
Angenommen, dein Kind ist fasziniert von Abenteuergeschichten. Du kannst eine spannende Geschichte mit einem aufregenden Abenteuer erzählen während der dein Kind mathematische Rätsel lösen muss, damit die Geschichte weitergeht.
Stell dir vor, du erzählst deinem Kind die Geschichte eines Forschers, der auf der Suche nach einem verschollenen Schatz ist. Während seiner Reise muss der Forscher verschiedene mathematische Probleme lösen, um Rätsel zu entschlüsseln und Fallen zu überwinden.
Du kannst die Geschichte so gestalten, dass der Forscher mathematische Prinzipien anwendet, um den Weg zum Schatz zu finden. Zum Beispiel könnte er Probleme bewältigen müssen wie
- das Berechnen von Entfernungen (binde eine Aufgabe mit dem Maßstab ein, in der dein Kind den Maßstab vorgegeben bekommt und die wirkliche Entfernung ausrechnen muss),
- das Lösen von Rätseln mit geometrischen Formen (lass dein Kind ein Dreieck zeichnen, bei dem die Längen vorgegeben sind und die Spitze des Dreiecks den Schatz anzeigt) oder
- das Erstellen von Codes (gib eine Zahlenfolge vor, die dein Kind fortführen muss).
Während du die Geschichte erzählst, beziehst du dein Kind mit ein, indem du es aufforderst, mitzudenken und die Lösungen für die mathematischen Herausforderungen zu finden. Dieses interaktive Erlebnis macht Mathematik spannend und lebendig.
Auf diese Weise können Geschichten mit mathematischen Themen das Interesse deines Kindes wecken, indem sie mathematische Konzepte in einem unterhaltsamen und fesselnden Kontext präsentieren. Dies trägt dazu bei, dass Mathematik weniger abstrakt und eher als etwas Spannendes und Anwendbares wahrgenommen wird.
Lebe einen positiven Umgang mit Fehlern
Lehre dein Kind, dass Fehler beim Lernen normal sind und Teil des Prozesses sind. Ermutige es, aus Fehlern zu lernen und weiterzumachen.
Indem du diese Methoden anwendest und Mathematik als etwas Interessantes und Nützliches präsentierst, kannst du das Interesse deines Kindes an Mathematik stärken und ihm helfen, diese Fähigkeit zu schätzen und zu genießen.
Versteht dein Kind eine Aufgabe nicht und scheint an dieser Aufgabe zu verzweifeln, dann kannst du zum Beispiel sagen: Du kannst die Aufgabe NOCH nicht. Das NOCH ist ganz wichtig, denn du signalisierst deinem Kind, dass du es ernst nimmst aber trotzdem daran glaubst, dass es die Aufgabe bald schaffen kannst. Dein Kind weiß nämlich sehr wohl, dass es die Aufgabe JETZT gerade nicht kann. Sagst du dann sofort, „doch das kannst du, bestimmt“, gibst du deinem Kind die Botschaft, dass du seine Situation nicht verstehst.
Formulierst du den Satz mit dem Wort „NOCH“, hört er sich gleich ganz anders an.
Denn du sagst damit deinem Kind, dass du überzeugt bist, dass es die Aufgabe schaffen kann. Nur halt JETZT noch nicht.
Fazit
Am Ende des Tages ist es wichtig zu verstehen, dass das Interesse an Mathematik ein Prozess ist, der Zeit und Geduld erfordert. Es entwickelt sich schrittweise und eben nicht sofort. Wenn du es schaffst einen Weg zu finden, der dein Kind ganz individuell anspricht, dann ändert sich auch bald die Einstellung deines Kindes zur Mathematik. Jede kleine Errungenschaft und jedes Lächeln, das dein Kind beim Knobeln über Matheaufgaben zeigt, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Also bleib dran, sei geduldig und ermutige dein Kind. Denn mit deiner Unterstützung wird sein mathematisches Interesse bald geweckt.
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