Die Einschulung in die Grundschule markiert einen bedeutenden Meilenstein im Leben Deines Kindes und Euch – seiner Familie. Es ist ein Moment voller Vorfreude, Aufregung und auch ein wenig Wehmut. Es ist eine aufregende Zeit voller neuer Erfahrungen, Freunde und natürlich auch ein bisschen Mathe und Deutsch.
Damit Du gut vorbereitet bist, kannst Du Dich hier über die Schuleingangsphase der Grundschule in Thüringen informieren. Du erfährst wie die Schuleingangsphase strukturiert ist und was in den nächsten Jahren auf Dich und Dein Kind zukommt.
Definition Schuleingangsphase
Die Schuleingangsphase der Grundschule in Thüringen umfasst die 1. und 2. Klasse der Grundschule. Diese beiden Klassenstufen bilden eine inhaltliche Einheit. Da Kinder sich im Grundschulalter in ihrer Reife und Entwicklung enorm unterscheiden, gibt es die Eingangsphase, um diesen Reifeunterschied ausgleichen zu können.
So kann ein Kind, das schon besonders weit entwickelt ist, die Eingangsphase in einem Jahr durchlaufen. Dagegen kann sich ein Kind, welches ein wenig mehr Zeit benötigt, drei Jahre dafür nehmen.
Bleibt ein Kind ein drittes Jahr in der Eingangsphase, dann wird dieses Jahr nicht als Wiederholungsjahr gerechnet. Das heißt, das dritte Jahr in der Schuleingangsphase in Thüringen wird nicht auf die Dauer der Schulpflicht angerechnet und es gilt nicht als sitzen geblieben.
Thueringer_schulordnung.pdf In §50 findest Du die entsprechende gesetzliche Regelung zur Schuleingangsphase der Grundschule in Thüringen.
Am Ende der 1. Klasse entscheidet die Klassenkonferenz, ob Dein Kind gleich in Klasse 3 aufrücken kann. Zum Schuljahresende von Klasse 2 berät die Klassenkonferenz, ob Dein Kind eventuell noch ein Jahr länger in der Schuleingangsphase bleiben soll. Bevor eine Entscheidung getroffen wird, wirst Du selbstverständlich darüber informiert und beraten.
Deine Grundschule hat die Wahl ob die Schuleingangsphase klassenübergreifend, fächerübergreifend oder jahrgangsübergreifend gestaltet wird.
Wochenstunden
Im Allgemeinen wird während der Schuleingangsphase der Grundschule in Thüringen noch keine Fremdsprache gelehrt. Meist gibt es dies erst ab Klasse 3. Es ist aber möglich, wenn die Schule die personellen Möglichkeiten hat oder ein spezielles Profil, dass die Grundschule bereits in der 1. oder 2. Klasse Fremdsprachenunterricht anbietet.
Hausaufgaben sollen so gestellt werden, dass Dein Kind diese in 30 Minuten erledigen kann.
Ergänzungsstunden
Ergänzungsstunden kann die Lehrkraft für verschiedene Bereiche nutzen. Falls sie noch Förderbedarf bei den Erstklässlern sieht oder für ein Projekt oder für ein schuleigenes Profil oder ähnlichem.
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Bildungsstandards und Lehrpläne
Die Lehrpläne sind so gestaltet, dass ein Kind im Normalfall am Ende von Klasse 2 die Lernziele erreicht hat.
Lehrplan Deutsch – Lernbereiche im Fach Deutsch
- Hör-/Hör-Sehverstehen,
- Sprechen,
- Leseverstehen,
- Schreiben und
- Über Sprache, Sprachverwendung und Sprachenlernen reflektieren
In diesen Lernbereichen wird Dein Kind im Fach Deutsch in der Schuleingangsphase in Thüringen unterrichtet.
Dein Kind lernt in der Schuleingangsphase kleinere Wörter, Sätze und Texte in Druckschrift zu schreiben. Es kann jetzt auch altersgerechte, das heißt einfachere, Texte lesen und verstehen. Auch Grammatik wie zum Beispiel Wortarten, Wortbausteine usw. wird in der Schuleingangsphase gelehrt.
Lehrplan Mathematik – Lernbereiche im Fach Mathematik
- Arithmetik – mit Zahlen und Symbolen umgehen
- Größen – Größenvorstellungen nutzen und mit Größen umgehen
- Geometrie – in Raum und Ebene arbeiten
In der Schuleingangsphase rechnet Dein Kind im Zahlenraum bis 100. Dies ist allerdings meistens erst in der 2. Klasse der Fall. Während der 1. Klasse rechnet Dein Kind mit kleineren Anzahlen und bewegt sich im Zahlenraum bis 10 oder 20. Auch die Formen Quadrat, Rechteck, Kreis lernt Dein Kind jetzt kennen. Ebenso das Rechnen mit Geld und das Rechnen mit der Uhrzeit.
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Lernentwicklungsgespräche
Mindestens einmal während der Schuleingangsphase findet ein Lernentwicklungsgespräch zwischen der Klassenlehrkraft und Dir, zusammen mit Deinem Kind, statt.
In diesem Lernentwicklungsgespräch wird mit Euch die schulische Entwicklung Deines Kindes besprochen. Die Klassenlehrkraft geht in diesem Gespräch detailliert auf die persönliche, soziale und fachliche Entwicklung Deines Kindes ein.
Du kannst natürlich auch jederzeit ein persönliches Gespräch mit der Klassenlehrkraft Deines Kindes vereinbaren, um auf dem aktuellsten Stand zu bleiben.
Leistungsbewertung
Während der Schuleingangsphase der Grundschule in Thüringen bekommt Dein Kind noch keine Noten. Die Lehrkraft nimmt die Bewertung in einem sogenannten Wortgutachten vor.
Hierzu werden die Leistungen Deines Kindes von der Lehrkraft bewertet, indem sie die Leistungen beschreibt. Sowohl schriftlich als auch mündlich.
Das heißt, Dein Kind bekommt im Unterricht Hinweise von der Lehrkraft, ob es etwas sehr gut gemacht hat oder ob es sich noch ein klein wenig mehr anstrengen soll.
Das kann dann mündlich durch ein Gespräch oder Hinweis von der Lehrkraft sein. Oder schriftlich, indem die Lehrkraft lobende Worte wie „gut gemacht“ oder Smileys auf den Aufgaben hinterlässt.
In der Schuleingangsphase geht es hauptsächlich darum, die Lernmotivation zu stärken.
Die Lehrkraft beobachtet Dein Kind im Unterricht und analysiert seine schulischen Arbeiten. Laut Thüringer Lehrplänen soll nicht nur die Sachkompetenz in der Grundschule gelehrt werden. Es geht also auch um Methodenkompetenz und Sozialkompetenz, die Dein Kind während der Schuleingangsphase der Grundschule in Thüringen erlernen soll. Diese Kompetenzen gehen dann ebenfalls in die Bewertung des Zeugnisses ein.
Im Laufe der Zeit gibt es sicherlich auch kleine Tests, um die Kinder an die 3. Klasse mit den Noten heranzuführen.
Natürlich dokumentiert die Lehrkraft die Leistungen und die individuelle Lernentwicklung Deines Kindes. Nur so kann sie dann auch eine Leistungsentwicklung über das Schuljahr und die Grundschulzeit hinweg beurteilen.
Zeugnisse
Da Dein Kind in der Schuleingangsphase noch keine Noten bekommt, gibt es im Zeugnis ebenfalls keine Noten. Das Zeugnis in der Schuleingangsphase der Grundschule in Thüringen ist ein Wortgutachten. Die Leistungsentwicklung Deines Kindes wird von den Lehrkräften also verbal beschrieben.
Versetzung
In der Grundschule in Thüringen kann Dein Kind nicht sitzenbleiben. Erst am Ende von Klasse 4 wird eine Versetzungsentscheidung getroffen.
Deshalb brauchst Du Dir in der Schuleingangsphase der Grundschule in Thüringen keine Sorgen zu machen.
Vielleicht merkst Du jedoch, dass Dein Kind mit der Schule noch überfordert ist. Sollte dies der Fall sein, dann spricht Dich sicherlich die Klassenlehrkraft direkt an. So könnt Ihr gemeinsam besprechen welcher Weg für Dein Kind der Beste ist.
Empfehlungen zum Üben
Es gibt viele Möglichkeiten wie Du Dein Kind in der Schuleingangsphase der Grundschule in Thüringen am besten unterstützen kannst. Die etwas aufwändigere Variante ist es, im Internet nach Klassenarbeiten für das jeweilige Fach und Thema zu suchen und diese dann auszudrucken. So lernt Dein Kind die Fragestellungen eines Themas und weiß dadurch wie es diese Fragen beantworten soll.
Denn oftmals weiß ein Kind einfach nicht was es zu einer bestimmten Frage auf das Blatt schreiben soll obwohl es den Lernstoff eigentlich kann. Die Frage zu verstehen, daran hapert es vielmals. Gerade dadurch, dass Du Musteraufgaben und Klassenarbeiten mit Deinem Kind zusammen übst, lernt Dein Kind mit den Fragestellungen in den Klassenarbeiten besser zurecht zu kommen.
Einfacher ist es einen Übungsblock oder ein Übungsbuch zu kaufen. Darin ist dann meistens der gesamte Stoff des Schuljahres gesammelt. Du musst dann nicht für jede Arbeit wieder auf die Suche im Internet gehen, sondern kannst einfach das Buch hervorholen und das jeweilige Aufgabengebiet mit Deinem Kind bearbeiten.
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