In der Pressekonferenz am 15. April 2020 haben die Bundesländer zusammen mit Angela Merkel entschieden, dass die Schulen weiter bis zum 4. Mai 2020 geschlossen bleiben.
Zuvor war geregelt worden, dass die Schulen am 20. April nach den Osterferien wieder öffnen sollen. Dass dies so ohne weiteres nicht umzusetzen ist, das haben viele von uns schon erwartet. Deshalb kam die gestrige Entscheidung für die meisten auch nicht so überraschend.
Schulen öffnen am 4. Mai
Beschlossen wurde nun, dass die Schulen erst ab dem 4. Mai 2020 wieder öffnen sollen. Und auch am 4. Mai soll es erst mit nur wenigen ausgewählten Klassen losgehen.
Prüfungen sind allerdings schon vorher möglich.
Die Abschlussklassen zum Beispiel sind die Ersten, die wieder starten sollen. Auch 4-Klässler der Grundschulen dürfen ab dem 4. Mai wieder zur Schule gehen.
Fahrplan und Hygienekonzept
Für alle anderen wird noch ein Fahrplan zum stufenweisen Wiedereinstieg entwickelt. Denn die Schulen müssen erst ein Hygienekonzept entwickeln, damit sichergestellt ist, dass die Ansteckungsgefahr in der Schule so gering wie möglich ist.
Zum Beispiel werden wahrscheinlich nicht mehr alle Schüler/innen einer Klasse gemeinsam unterrichtet werden. Als Richtgröße gilt momentan eine Schülerzahl von 10 bis 15 Personen in einem Klassenzimmer. Ob dies mit zwei Lehrkräften umgesetzt wird, die die Klassen parallel zueinander unterrichten oder ob ein Schichtsystem des Unterrichts eingeführt wird bleibt noch offen.
Geregelt werden muss jetzt auch wie die Beförderung mit den Schulbussen zukünftig gehandhabt wird. Um einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten zu können, dürften nur noch ungefähr ein Drittel der Schüler/innen in einem Bus mitfahren, die vorher transportiert wurden. Das wiederum zwingt die Schulträger (das sind meistens die Städte und Landkreise) mehr Schulbusse bereitzustellen. Mehr Schulbusse heißt aber auch mehr Busfahrer. Nur – Busfahrer gibt es schon zu Normalzeiten viel zu wenig. Mit der Lösung des einen Problems beginnt also schon wieder das nächste Problem. Deshalb bleibt abzuwarten wie die Umsetzung gelingt.
Vorschlag der Leopoldina
Zuvor hatte die Wissenschaftsakademie Leopoldina noch den Ratschlag gegeben, baldmöglichst sollen alle Klassen wieder starten. Wenn es nach dem Willen der Leopoldina gegangen wäre, dann würden auch zuerst die unteren Klassenstufen starten und nicht wie jetzt beschlossen, die Abschlussklassen.
Die Ministerpräsidenten und die Kanzlerin haben sich gestern beraten und sind nun zu einem gemeinsamen Beschluss gekommen. Lehrerverbände, Elternvertreter und viele mehr haben ihre Ansichten und Bedenken geäußert. Dass nicht mit den Kleinsten begonnen wird hat Ministerpräsident Söder so erklärt, dass die Hygienemaßnahmen von kleinen Kindern noch nicht wirklich umgesetzt werden können.
Konzept der Kultusministerkonferenz
Bis zum 29. April soll die Kultusministerkonferenz ein Konzept vorlegen, das die schrittweise Öffnung der Schulen wieder erlaubt. Am 30. April wird dann dieses Konzept mit den Ministerpräsidenten diskutiert.
Die Notbetreuung soll weiter ausgedehnt werden. Wie das im Detail aussieht, darüber wurde allerdings noch nicht informiert.
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