Bald hast Du ein Schulkind. Oder Vielleicht ist Dein Kind bereits in der 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen?
Die Abläufe in der Grundschule sind anders als noch in der Kita.
Außerdem gilt von jetzt an die Schulpflicht, das heißt es herrscht Anwesenheitspflicht. An viele Dinge müsst Ihr, Du und Dein Kind, Euch erst gewöhnen. In diesem Artikel findest Du viele nützliche Informationen, die Dir im kommenden Jahr weiterhelfen.
Fächer und Wochenstunden
In der 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen hat Dein Kind die Fächer
- Deutsch
- Mathematik
- Sachunterricht
- Religion
- Sport
- Musik
- Kunst, Gestaltendes Werken, Textiles Gestalten
Diese Fächer teilen sich auf 20 Wochenstunden auf.
Zusätzlicher Unterricht soll nicht mehr als 2 Wochenstunden für die Schüler/innen betragen.
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Neuer Lehrplan
Seit dem Schuljahr 2017/18 gibt es einen neuen Lehrplan für die Grundschule in Niedersachsen. Die Basiskompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik sollen von jetzt an gestärkt werden.
Deutsch
Im Fach Deutsch soll mit dem neuen Lehrplan die Rechtschreibung stärker fokussiert werden.
Das Fach Deutsch wird in die (Kompetenz-) Bereiche
- Sprechen und Zuhören
- Schreiben
- Lesen – mit Texten und Medien umgehen sowie
- Sprache und Sprachgebrauch untersuchen unterteilt.
Im Zeugnis wird der Bereich „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ dann nicht mehr explizit erwähnt. Dieser Kompetenz-Bereich fließt bei der Bewertung im Zeugnis in die anderen Bereiche mit ein.
Mathematik
Im Lehrplan des Faches Mathematik soll das Erlernen der sogenannten Basiskompetenzen wie das „1×1“ und das „1+1“ fest integriert sein. Diese Basiskompetenzen sollen regelmäßig eingeübt werden, damit Dein Kind dieses Wissen immer sofort abrufen kann.
Im Fach Mathematik gibt es die (Kompetenz-) Bereiche, die gelehrt werden
- Zahlen und Operationen
- Raum und Form
- Daten und Zufall
- Größen und Messen
- Muster und Strukturen
Sport
In der Stundentafel sind zwei Wochenstunden Sportunterricht für die Grundschulkinder aufgeführt. Allerdings soll die Grundschule täglich zwischen den Unterrichtszeiten kleinere Bewegungseinheiten einplanen.
Gerade die ganz Kleinen können noch nicht so lange stillsitzen. Deshalb kann die Lehrkraft nach eigenem Ermessen entscheiden, wie der Unterricht strukturiert wird und wann kleinere Bewegungszeiten eingesetzt werden.
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Bildungsplan
Der Bildungsplan für die Grundschule in Niedersachsen enthält die Kompetenzerwartungen für jedes Fach in der Grundschule.
In Niedersachsen gelten die Kompetenzerwartungen für die 2. Klasse und für die 4. Klasse. Das bedeutet, dass erst am Ende dieser beiden Klassenstufen das jeweilige Ziel erreicht sein muss.
Die Grundschule kann zum Beispiel entscheiden, ob ein Lerngebiet in der 1. Klasse oder 2. Klasse unterrichtet wird. Oder ob dieses Lerngebiet aufgeteilt wird über die Klassenstufen 1 und 2.
Denn erst am Ende der 2. Klasse soll Dein Kind eine bestimmte Kompetenz in einem Fach erworben haben.
Verlässliche Grundschule in Niedersachsen
Sobald Dein Kind in die 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen geht, ist eine tägliche Unterrichtszeit von fünf Zeitstunden dort gewährleistet. Fängt also die Schule um 8 Uhr an, dann geht sie bis 13 Uhr.
Ein großer Vorteil gegenüber den anderen Bundesländern. In denen endet der Unterricht für die Erstklässler nämlich oft bereits um 11 Uhr vormittags. Da kommen selbst halbtags arbeitende Mütter an ihre Grenzen.
Klassenlehrerprinzip
In der Grundschule in Niedersachsen erhält Dein Kind den Großteil des Unterrichts von der Klassenlehrkraft.
Grundschulkinder sehen die Lehrkraft als enge Bezugsperson und bauen eine emotionale Bindung zur Klassenleitung auf. Aus diesem Grund ist es ideal, wenn eine Lehrkraft den Großteil des Unterrichtes übernimmt. So kann diese eine Beziehung zu ihren Schüler/innen aufbauen und auch individuelle Fähigkeiten erkennen und fördern.
Wenn möglich wird der Einsatz der Klassenlehrkraft so geplant, dass sie die Klasse zwei Schuljahre lang unterrichtet. Das heißt im Normalfall hat Dein Kind dieselbe Klassenlehrkraft auch noch in der zweiten Klasse. Zur dritten Klasse findet dann oft ein Wechsel der Klassenlehrkraft statt.
Schon ab der 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen hat Dein Kind allerdings mindestens zwei Lehrkräfte. Dies ist insofern sinnvoll, wenn die Klassenlehrkraft krank wird. Dann werden die Kinder von der zweiten Lehrkraft unterrichtet, mit der sie bereits ebenso vertraut sind.
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Jahrgangsübergreifendes Lernen – Die Eingangsstufe
Die Grundschulen in Niedersachsen haben die Möglichkeit eine Eingangsstufe einzurichten.
Unter Eingangsstufe versteht man, dass die Klassen 1 und 2 zusammengefasst sind zu einer pädagogischen Einheit. So wird ein jahrgangsübergreifendes Lernen ermöglicht.
Die Kinder können die Eingangsstufe dann entweder ganz regulär in 2 Schuljahren durchlaufen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass Dein Kind die Eingangsstufe in nur einem Schuljahr absolviert. Oder es gibt die Möglichkeit, dass Dein Kind die Eingangsstufe in drei Schuljahren durchläuft.
Somit kann sich jedes Kind die Zeit nehmen, die es braucht für die erste Zeit in der Grundschule in Niedersachsen.
Hat Dein Kind drei Jahre für die Eingangsstufe benötigt, dann rückt es automatisch in die nächste Klassenstufe, also in die 3. Klasse, auf. Es kann dann nicht mehr sitzenbleiben.
Gerade wenn Du Dir unsicher bist, ob Dein Kind eventuell zu früh eingeschult wird, dann ist die Eingangsstufe ideal. Denn manchmal stellt sich erst im Laufe der 1. Klasse der Grundschule heraus, dass die Schule noch ein wenig zu früh für ein Kind ist. Wenn Du merkst, dass sich Dein Kind noch schwer tut mit all den Regeln, den Hausaufgaben und dem Lernen, dann spreche einfach die Klassenlehrkraft an. So könnt Ihr gemeinsam besprechen welcher Weg der Richtige für Dein Kind ist.
Ob Deine Grundschule eine Eingangsstufe führt, das musst Du dort direkt erfragen. Denn jede Grundschule in Niedersachsen kann eigenständig entscheiden, ob sie eine Eingangsstufe führen möchte.
Noten
In der 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen bekommt Dein Kind noch keine „richtigen“ Noten. Die Lehrkraft beobachtet Dein Kind und seine Leistungen. Es geht in der 1. Klasse hauptsächlich um die individuelle Leistungsentwicklung Deines Kindes.
Deshalb werden in der 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen, wenn überhaupt, nur kurze schriftliche Lernkontrollen geschrieben. Dabei geht es der Lehrkraft darum, festzustellen, ob Dein Kind dem Unterricht folgen kann und ob es sich schulisch weiterentwickelt.
Die Kinder sollen allerdings bereits in der 1. Klasse an die Leistungsbewertung herangeführt werden. Indem die Lehrkraft die Leistungen Deines Kindes würdigt, gewöhnt sich Dein Kind daran, dass eine Lehrkraft eine Leistungsbewertung vornimmt. Eine Bewertung kann die Lehrkraft schriftlich oder rein mündlich vornehmen.
Individuelle Lernentwicklung
Für jeden Schüler / jede Schülerin wird die individuelle Lernentwicklung erhoben und dokumentiert.
Gleich zu Anfang der Schulzeit wird die Lernausgangslage Deines Kindes festgestellt. Eventuell werden hierzu auch die von der Kita Deines Kindes festgestellten Daten einbezogen. Auf jeden Fall dokumentiert die Lehrkraft Deines Kindes ihre Beobachtungen.
Die Dokumentation zur individuellen Lernentwicklung enthält
- die Lernausgangslage
- die angestrebten Ziele für den Planungszeitraum
- die Maßnahmen, mit denen die Ziele erreicht werden sollen
- die Einschätzung des Lernerfolgs durch die Lehrkraft und durch Dein Kind
Diese Dokumentation über die Lernentwicklung Deines Kindes wird immer zu den Elterngesprächen herangezogen. Sie bildet die Grundlage der Beratungen mit Dir. Die Lehrkraft Deines Kindes kann so immer die schulische Entwicklung Deines Kindes nachverfolgen und Dir aufzeigen.
Am Ende der Grundschulzeit wird die Dokumentation zur individuellen Lernentwicklung an die weiterführende Schule übergeben.
Lernentwicklungsgespräch
Lernentwicklungsgespräche finden meist ein bis zweimal jährlich in der Grundschule statt. Es sind Gespräche zwischen der Klassenlehrkraft, den Erziehungsberechtigten und dem Schüler/der Schülerin.
Früher waren das die Elternsprechtage, die ohne Schüler/innen stattfanden.
Mit der individuellen Lerndokumentation als Grundlage, besprecht Ihr gemeinsam die Ausgangslage Deines Kindes. Ebenfalls gemeinsam entwickelt Ihr die Ziele für Dein Kind und wie diese Ziele erreicht werden sollen.
Ein Lernentwicklungsgespräch soll ungefähr 20 Minuten dauern und ist verpflichtend für Dich und Dein Kind.
Versetzung und Zeugnis
Zum Schulhalbjahr gibt es in der 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen kein Zeugnis.
Erst am Ende des Schuljahres bekommt Dein Kind in der 1.Klasse ein Jahreszeugnis. Dieses Jahreszeugnis ist ein sogenanntes Berichtszeugnis. Es enthält keine Noten sondern eine rein schriftliche Bewertung.
Das Jahreszeugnis enthält in der 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen einen Bericht mit Beobachtungen
- Zu den Lernständen in den einzelnen Fächern
- Zum Arbeits- und Sozialverhalten
- Zu den Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten Deines Kindes
So sieht das Berichtzeugnis in der 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen aus
Empfehlungen zum Üben
Es gibt viele Möglichkeiten wie Du Dein Kind in der 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen am besten unterstützen kannst.
Zum einen ist es sehr wichtig regelmäßig lesen zu üben. Lesen ist eine wichtige Fähigkeit für Dein Kind, und regelmäßiges Üben ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass es gute Lese- und Schreibfähigkeiten entwickelt. Regelmäßiges Lesen hilft Erstklässlern, ihren Wortschatz zu erweitern, das Leseverständnis zu verbessern und den Lesefluss zu steigern.
Zum anderen kannst Du zusammen mit Deinem Kind kleine Aufgaben bearbeiten. Die etwas aufwändigere Variante ist es, im Internet nach Klassenarbeiten für das jeweilige Fach und Thema zu suchen und diese dann auszudrucken. So lernt Dein Kind die Fragestellungen eines Themas und weiß dadurch wie es diese Fragen beantworten soll.
Denn oftmals weiß ein Kind einfach nicht was es zu einer bestimmten Frage auf das Blatt schreiben soll obwohl es den Lernstoff eigentlich kann. Die Frage zu verstehen, daran hapert es vielmals. Gerade dadurch, dass Du Musteraufgaben und Klassenarbeiten mit Deinem Kind zusammen übst, lernt Dein Kind mit den Fragestellungen in den Klassenarbeiten besser zurecht zu kommen.
Einfacher ist es einen Übungsblock oder ein Übungsbuch zu kaufen. Darin ist dann meistens der gesamte Stoff des Schuljahres gesammelt. Du musst dann nicht für jede Arbeit wieder auf die Suche im Internet gehen, sondern kannst einfach das Buch hervorholen und das jeweilige Aufgabengebiet mit Deinem Kind bearbeiten.
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Wenn Du Deine Erfahrungen aus 1. Klasse der Grundschule in Niedersachsen mit anderen Leser/innen teilen möchtest, dann schreib gerne einen Kommentar.
KM Niedersachsen: Die Arbeit in der Grundschule – Informationen fuer Erziehungsberechtigte.pdf
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